Die Taylorwanne beschreibt einen Zeitraum, zwischen 1910 und 1980, in welchem der Effizienzdruck für Firmen immer grösser wurde. In diesem Zeitraum ging es primär um Effizienz und globale Prozesse. Durch die Öffnung und Globalisierung erhöhte sich der Druck auf die Kosten. Menschen als Kunden und Mitarbeitende, traten in den Hintergrund. Seit die Märkte gesättigt sind, stehen die Unternehmen wieder unter Innovationsdruck, zu dem noch der Digitalisierungsdruck kommen.

Manufaktur
Bis etwa 1900 war der Transport von Waren teuer. Die Märkte sind daher Kleinräumig. Produkte sind nur im näheren Umkreis verfügbar und Produzenten stehen in geografischer Nähe zu Kunden und Mitbewerbern. Produziert wird in Manufakturen, nachdem der Merkantilismus in Frankreich dazu geführt hat, dass stattliche Manufakturen, die lokalen Handwerks- und Familienbetriebe ausgeschaltet haben. Dieser Trend führte sich durch ganz Europa fort.
Industrialisierung
Neue technische Erfindungen wie der Eisenbahn veränderten die Märkte. Die Kosten für den Handel sinken. Produkte können in wesentlich weiteren geografischen Umgebungen vertrieben werden. Der Markt wird dadurch grösser. Wettbewerb erfolgt auf der Kostenebene, Qualität ist eher zweitrangig. Die Unternehmen fokussieren sich darauf ihre Prozesse zu standardisieren, die Produktion effizienter zu machen. Der Taylorismus wird das führende Prinzip.
Der US-Amerikaner Frederick Winslow Taylor entwickelt den theoretischen Hintergrund, der zur Wertschöpfung der Massenmärkte passt. Es geht um den “one best way” wie eine Produktion am effizientesten durchgeführt werden kann. Henry Ford ist einer der ersten, der sich das zunutze macht. Die Menschen treten in den Hintergrund. Getrieben wird die Entwicklung auch durch die zwei Weltkriege, welche Fortschritte bringen, die vorher nicht möglich waren.
Wissenszeitalter
Ende der 1980er Jahre endet das Wachstum der globalen Märkte abrupt. Die Märkte sind gesättigt. Die Produktion geht an den günstigen Ort. Globalisierung und Digitalisierung beginnen sich zu zeigen. Da die Kostenvorteile schnell zu kopieren sind, gewinnt jetzt derjenige, der den Markt durch Innovation verändert oder neue Märkte und/oder Produkte herstellen kann.
Unternehmen bringen neue Produkte auf den Markt und konzentrieren sich dabei auf den Nutzen und die Bequemlichkeit für die Kunden. Der neue digitale Markt stellt ein grosses Wachstumsfeld bereit. In diesem ist das Wissen über die eigenen Kunden sehr wichtig. Daten werden zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil, weil die eigenen Produkte und Dienstleistungen exakt auf die Kundenwünsche angepasst werden können. Menschen sind plötzlich nicht mehr austauschbare Leistungserbringer, sondern wichtig für Kundenservice und Innovation.
Anstelle von Taylor treten Paradigmen wie Beyond Budgeting auf den Plan.
Taylorwanne
Die Taylorwanne beschreibt also das Prinzip des steigenden Effizienzdrucks durch die globalen Märkte. Als die Märkte gegen 1980 gesättigt waren, entstand ein neuer Innovationsdruck, der Unternehmen, die nur auf Effizienz getrimmt waren, in Schwierigkeiten bringt.
Digitale Transformation
Die digitale Transformation bezeichnet einen grundlegenden Wandel, bei dem digitale Technologien und Methoden in alle Bereiche eines Unternehmens integriert werden. Dies geht über die blosse Digitalisierung von Prozessen hinaus. Es umfasst eine Neuausrichtung von Geschäftsmodellen, Prozessen und sogar der Unternehmenskultur, um im digitalen Zeitalter weiter wettbewerbsfähig zu bleiben. Schlüsselaspekte der digitalen Transformation sind:
- Technologische Integration: Die Einführung und Nutzung neuer digitaler Technologien, wie Cloud Computing, Big Data Analytics, Künstliche Intelligenz (KI) und mehr.
- Neuausrichtung von Geschäftsmodellen: Anpassung der Geschäftsstrategie, um die Vorteile digitaler Technologien zu nutzen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
- Prozessoptimierung: Automatisierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen, um Effizienz und Effektivität zu steigern.
- Kultureller Wandel: Die Anpassung der Unternehmenskultur, um die digitale Transformation erfolgreich umzusetzen und die Mitarbeitenden für den Wandel zu gewinnen.
- Kundenzentrierung: Die Nutzung digitaler Technologien, um ein besseres Kundenerlebnis zu schaffen und die Beziehung zu den Kunden zu stärken.
Die Digitale Transformation ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich ständig entwickelt. Unternehmen müssen sich daher kontinuierlich an die neuen Technologien und Trends anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies kann nur gelingen, wenn sowohl die Kunden- wie auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtig und eingebracht werden.