Der Traumjob

Angeregt zu diesem Text wurde ich von Rob McDonagh, alias Captain Oblivious. Es kann auch damit zu tun haben, dass ich bald die Vierzig erreiche erreicht habe.

Das heisst ich werde noch 15 – 35 Jahre arbeiten (hängt wohl davon ab, wieviel Geld sich ansammelt, durch Lotto spielen zum Beispiel oder wie die Altersvorsorge wirklich funktioniert; vielleicht doch ein Silo8).

Ich habe jetzt etwa 20 Jahre Arbeitserfahrung in sehr verschiedenen Bereichen der Informatik und bei verschiedenen Arbeitgebern. Ich habe eine Berufslehre gemacht im kommerziellen Teil eines Computerdienstleistungsbetriebs, in der Operation von Grossrechnern (richtigen Grossrechnern), in der Bereitstellung von Hard- und Software, die sich nie richtig durchgesetzt hat. Daneben im Support gelernt, wie das Geschäft wirklich funktioniert. Danach mitgeholfen die Filiale einer Firma aufzubauen, um dann wieder die Luft eines Grosskonzerns zu schnuppern und endlich die Unterschiede zwischen Level 1, 2 und 3 Support zu kennen. Nachdem ich nun neben Programmierung, Dump & Debug mehr von der Welt sehen wollte, habe ich mich zum wohl besten Job durch gerungen, den ich so haben konnte: Special Task & Projects.

Das war aus heutiger Sicht, der spannendste Job überhaupt. Erstens hat der Titel immer gepasst und man hatte genügend Freiheiten um zu tun, was man wollte. Danach habe ich mich aufgemacht, meine neue Leidenschaft zu entdecken: Veränderung (vulgo: Change Management) statt Technik. Lebende Organismen statt Maschinen. Dieses Thema hat mich nun mehr als 10 Jahre begleitet, mit all seinen Facetten. Den Guten, von besserem Service, Menschen, die sich enorm entwickelt haben, bis zur Selektion von Menschen, von denen sich die Firma trennen wollte.

Und heute ist die IT wohl mein Heimatboden, der Change meine Berufung und ich dabei zu verstehen, was ich hier wo ich bin lernen werde. Darum schreibe ich jetzt einmal auf, was ich möchte und was ich weniger mag, damit ich mich einmal daran erinnern kann.

Das Wichtigste an einem Job für mich: Die Herausforderung

Was ich gerne (und hoffentlich auch gut) mache: Ich mag Technik, ich bekenne mich zu meiner Heimat als IT Betreiber, ich neige dazu Dinge anzutreiben und zu verändern, wenn nötig, ich bemühe mich Probleme nachhaltig zu lösen, ich versuche genügend weit nach Vorne gedacht zu haben, damit man nicht nur nachrennen muss.

Was ich nicht so mag: Telefonsupport, war eine gute Erfahrung, ich vermeide Langeweile, ich denke repetitive Arbeiten ohne Abwechslung sind nicht mein Ding, Administration in Massen ist OK, “Games people play”, weil jeder soll doch bei sich suchen, wenn es soviele Geisterfahrer gibt.

Daraus ergibt sich wohl die folgende Liste von Dingen, die ich beachten sollte:

Technische Heimat:

  • Ich möchte auf meinem Computer installieren dürfen, was ich will. Oder mindestens ein Gerät haben, wo das erlaubt ist
  • Neue Technologie einzusetzen sollte möglich sein, vor allem wenn es sich dabei um Open Source handelt
  • Innovation sollte nicht gleich verhindert werden
  • Mein Arbeitgeber sollte wissen, dass gute Hardware die Produktivität steigert, mehrere Geräte, grosse Bildschirme, leichte Laptops, viel RAM und schnelle CPU’s
  • Gadgets, vor allem diejenigen, die mir Zugriff auf meine E-Mail geben helfen

Karriere Entwicklung:

  • Blogging sollte erlaubt sein
  • Mentoring oder Beratung oder NPO oder Linie oder doch etwas anderes sollte möglich sein
  • Commitment zu Lösungen sollte Bestandteil des Systems sein
  • Macht macht mich nicht sexy

Company Style/Arbeitsumgebung:

  • Die inneren Werte und Fähigkeiten sollten das Aussehen wettmachen.
  • Man sollte keine “politischen Spiele spielen”, sondern Lösungen mögen und auch in Kauf nehmen, dass man auch mal das Problem sein kann
  • Dress Codes müssen zu den Menschen passen. Ich bevorzuge Casual über Anzug, kann aber im Anzug.
  • Das Büro sollte einen guten Stuhl und ein Telefon bieten

Prozesse und Kontrolle:

  • Ich mag kluges Prozessdesign und Messen
  • Ich mag ITILv3 und eine gute Umsetzung davon
  • Ich denke SOX schiesst über das Ziel hinaus
  • Ich denke niemand sollte ein Project Framework selber erfinden
  • Ich mag es, wenn das Richtige richtig getan wird

Benefits/Lohn:

  • Work-Life-Balance sollte ein Thema sein, wo auch Life eine Chance hat
  • Geld ist kein Attraktor. Ich nehme es aber immer gerne, es hilft mir, früher mit der Arbeit aufzuhören
  • Genügend Ferien sollten gegeben sein, gut lebe ich in Europa
  • Teilzeitarbeit sollte kein Tabu sein

Und was gebe ich dafür: Meine Leidenschaft und meine Hingabe für die Aufgabe, die ich tue: Entweder Richtig oder gar nicht.

So jetzt steht hier alles. Ich bin ja mal gespannt, ob die Sicht auch geteilt wird.

7 Kommentare

testuser231 31. Juli 2008

Eine schöne Beschreibung

Sucher 1. August 2008

Happy Birthday! Ein sehr schöner, sehr persönlicher Eintrag.

Es heisst: “Eine Liste, welche von Dingen, welche Du beachten solltest…” Sicher auch eine Liste von Dingen, welche du gern beachtet hättest?